Beyond Budgeting

Beyond Budgeting als Mindset

WARUM EIN KLASSISCHER BUDGETIERUNGS- ANSATZ EINER GANZHEITLICH AGILEN ORGANISATION IM WEGE STEHT

Megatrends wie Globalisierung, Digitalisierung, Mobilität und mündige Konsumenten führen heute dazu, dass sich Unternehmen in einem schnell veränderlichen Umfeld wiederfinden. Das Unerwartete wird dabei immer mehr zum Standard und die Planbarkeit innerhalb der Organisation nimmt rapide ab. Um in diesem Umfeld bestehen zu können, müssen sich Unternehmen ganzheitlich zu agileren Playern wandeln. Hierbei ist auch die Veränderung der Planungs-, Führungs-, und Managementprozesse ein zentrales Thema. Allen voran muss der Budgetierungs-Ansatz kritisch unter die Lupe genommen werden. Modelle wie Beyond Budgeting sind die neuen Instrumente der Wahl.

Unternehmen befinden sich in einer VUCA-Welt

Die Wirtschaftswelt verändert sich rapide. Organisationen finden sich in einer VUCA-Welt wieder und werden mehr und mehr mit unvorhergesehenen Ereignissen konfrontiert, Trends, Kunden und Wettbewerb werden immer weniger planbar.

Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, muss ein Umdenken stattfinden. Mehr Agilität ist gefragt. Es wird überlebenswichtig und immer brisanter, dass Organisationen weg von der klassischen Top-Down-Denke (die sehr schwerfällig und langsam ist) hin zu Prinzipien der Selbstorganisation mit mündigen Mitarbeitern denken.

Führungskräfte müssen dabei flexibler, wendiger und vor allem resilienter werden. Die Fähigkeit der Resilienz rückt dabei in den Fokus. Manager müssen Krisen bewältigen können und diese durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für die weitere Entwicklungen nutzen.

Die klassische Budgetsteuerung hat ausgedient

Die Ära der klassischen Budgetierung hat folglich ganz klar ausgedient. Budgets stellen finanzielle Pläne dar, die gleichzeitig für mehrere Perioden im Voraus als Zielkorridor dienen. Damit sind Planungszyklen sehr lange und starr. Diese Ziel-Plan-Doppelnatur wirft in der neuen Welt zahlreiche Probleme auf:

  • Die Budgetplanung im klassischen Sinne ist viel zu langwierig und aufwändig. Oft ist ein Plan, bis er gefasst ist, schon wieder obsolet.
  • Teams orientieren sich im Zweifel an nicht mehr aktuellen Größen und Zielen und werden dadurch fehlgeleitet.
  • Bei Soll-Ist-Abweichungen besteht die Gefahr, in eine Selbstverwaltung zu rutschen, die wertvolle Zeit in Anspruch nimmt und Führungskräfte nicht Entscheidungen treffen lässt, welche überhaupt nicht mehr marktorientiert sind.
  • Budgets werden oft unnötig ausgeschöpft, um die Gelder für die nächste Periode zu sichern.

Neue Methoden sind gefragt. Advanced Budgeting, Better Budgeting oder Beyond Budgeting nehmen die Führungs- und Organisationsstruktur ganzheitlich unter die Lupe und sind nicht rein finanziell ausgerichtet.

Führungs- und Organisationsprinzipien des Beyond Budgeting Ansatzes

Der Beyond Budgeting Ansatz sieht vor, dass sich die Führung mehr auf Kunden und Mitarbeiter fokussiert und diese ins Zentrum des Geschehens rückt. Dazu sind sechs Punkte zu beachten:

  • Werte: Die Werte des Unternehmens müssen klar definiert werden. Weg vom detaillierten Regelwerk, hin zu einer gemeinsamen Vision.
  • Verantwortung: Die Eigenverantwortung aller Mitarbeiter muss gestärkt werden, so dass diese in der Lage sind unternehmerisch zu denken und danach zu handeln.
  • Selbständigkeit: Den Teams muss Spielraum zum Handeln eingeräumt werden. Weg von starr geplanter, langfristiger Zielvereinbarung, hin zu einer Ergebnisorientierung.
  • Organisation: Zentralisierte Organisationen werden nach und nach durch ein schlankes Netzwerk aus ergebnisverantwortlichen Teams abgelöst.
  • Kunden: Der Kunde steht im Zentrum. Alle Teams werden auf ihre Kunden ausgerichtet. Hierarchie und Machtbeziehungen werden dadurch obsolet.
  • Transparenz: Silodenke und Macht durch Wissen sind nicht länger präsent.  Informationen müssen zum Zweck der Selbststeuerung unternehmensweit zugänglich gemacht werden.

Beyond Budgeting erfordert neue Managementprozesse

Neben einer klaren Organisation der Selbstbestimmung muss sich in agilen Unternehmen auch das Führungs- und Managementverständnis ändern.

  • Ziele: Es gibt keine langfristigen, an Plänen orientierten Ziele mehr. Kurzfristige, relative Milestones für eine kontinuierliche Verbesserung lösen diese ab.
  • Honorierung: Einzelkämpfer werden nicht länger mit Boni belohnt. Hingegen wird der gemeinsame Erfolg in einer Teamleistung entsprechend honoriert.
  • Planung: Planung ist nicht länger ein jährliches Top-down-Ereignis. Es wird ein kontinuierlicher, integrierter Prozess eingeführt, an dem alle beteiligt sind.
  • Ressourcen: Keine jährliche Allokation. Ressourcen werden in time bereitgestellt, wenn sie von dem Team benötigt und angefragt werden.
  • Koordination: Die Zusammenarbeit wird dynamisch und marktorientiert koordiniert.
  • Kontrolle: Budgets sind nicht länger der heilige Gral. Monitoring basiert auf relativen Indikatoren, Trends und Soll-Ist-Vergleichen.

Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass Beyond Budgeting ein neues Führungsverständnis erfordert und Führungskräfte sich entsprechend weiterbilden müssen.

Mindset und Selbstverständnis als neue Leitkultur

Agile Veränderungsprozesse im Sinne des Beyond Budgeting beginnen immer zuerst in den Köpfen der handelnden Personen. Althergebrachtes ist nicht länger zeitgemäß und es muss ein Umdenken stattfinden. Nicht nur in den Teams, sondern vor allem im Management. Die Verschiebung und Neuaufteilung von Macht und Kontrolle muss verinnerlicht und gelebt werden. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, Schlüsselstellen mit den richtigen Personen zu besetzen.

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